ASP: Risiko der Virusübertragung über Futtermittel

Kann das Virus der Afrikanischen Schweinepest (ASP) durch Futtermittel übertragen werden? Eine aktuelle Studie des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI) gibt neue Erkenntnisse.

Untersuchung zur Übertragung des ASP-Virus

Das ASP-Virus, das weltweit für erhebliche Probleme in der Schweinehaltung sorgt, kann über verschiedene Wege verbreitet werden. Lebensmittel spielen hierbei eine wichtige Rolle. Wenn Speisereste oder nicht erhitzte Lebensmittel von infizierten Tieren an gesunde Schweine verfüttert werden, besteht die Gefahr, dass das Virus neue Regionen erreicht und sich in Hausschweinbeständen ausbreitet. Aufgrund der Umweltstabilität des Virus wurde lange angenommen, dass es auch über Futtermittel, Wasser und andere Materialien übertragbar ist. Ein Forschungsprojekt unter der Leitung des Friedrich-Loeffler-Instituts kommt jedoch zu anderen Ergebnissen.

Ergebnisse der Studie

In der Studie wurden 14 verschiedene Einstreu- und Futtermittelmaterialien wie Heu, Raps, Kartoffeln, Stroh, Hafer und Rinde untersucht. Die Materialien wurden mit dem ASP-Virus kontaminiert und bei unterschiedlichen Umgebungstemperaturen bis zu neun Monate lang gelagert. Die Forscher untersuchten zu verschiedenen Zeitpunkten die Proben auf infektiöse Viren und Genomreste.

Geringes Risiko der Verbreitung durch Futtermittel

Die Ergebnisse zeigten, dass selbst bei hohen Mengen des Virus das infektiöse ASP-Virus auf den meisten Materialien nur kurz nachweisbar war. Die Verbreitung des ASP-Virus über Futtermittel ist daher nur in spezifischen Ausnahmefällen zu erwarten.

Spezifische Bedingungen für Virusüberleben

Die Forscher stellten fest, dass das Virus nur in kalt gelagerten Materialien wie Kartoffeln und Futterrüben länger nachweisbar war. Dies liegt an der besonderen Stabilität des Virus bei niedrigen Temperaturen und feuchten Umgebungen. Diese Erkenntnisse, gewonnen in Zusammenarbeit mit der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) und dem Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR), schließen eine wesentliche Wissenslücke zur Verbreitung des ASP-Virus.

Fazit

Das Risiko der Übertragung der Afrikanischen Schweinepest über Futtermittel ist geringer als bisher angenommen. Nur unter speziellen Bedingungen, wie kalten und feuchten Lagerungen, bleibt das Virus länger infektiös. Dies bietet wichtige Hinweise für die Prävention und Kontrolle der Krankheit in Schweinebeständen.